Allgemeine Grundlagen zu Agility

Agility (engl. Behändigkeit, Wendigkeit, Flinkheit) ist eine Hundesportart, in der der Hund einen Hindernisparcours möglichst ohne Fehler und schnellstmöglich absolvieren muss.


Die Hindernisse werden dabei immer in einer anderen Anordnung und Reihenfolge gestellt, sodass der Hundeführer den Parcours erst ohne Hund abläuft und sich den Weg einprägt, bevor er den Hund ohne Leine und Berührung - nur mittels Sicht- und Hörkommandos - durch den Parcours führt. Es zählt nur die Zeit des Hundes, doch da nur der Hundeführer den Weg durch den Parcours kennt (und sich vorher die bestmögliche Lauflinie für seinen Hund durch den Parcours suchen muss), kommt es im Agility v.a. auf das Team Hund/Mensch an.

Ein Parcours ist klassischerweise 16-22 Hindernisse lang und hat 100-200 m Laufweg für den Hund. Er besteht aus Sprunggeräten (v.a. Hürden, aber auch Weitsprung, Doppelsprung, Mauer, Reifen, Besenhürde), Tunnel (3-6m Tunnel, können gerade oder gebogen gelegt werden, Sacktunnel), Slalom und Kontaktzonengeräten (A-Wand, Steg, Wippe), der Tisch wird sehr selten gestellt.


Dabei gibt es auf offiziellen Turnieren zwei unterschiedliche Läufe:

einen A-Lauf, in dem alle Geräte inklusive Kontaktzonen vorkommen können, und einen Jumping ohne Kontaktzonengeräte.

 

In jedem Lauf müssen Hürden und Slalom vorkommen (ebenso wird man Tunnel in fast jedem Lauf finden), der A-Lauf muss zudem mindestens eine Kontaktzone enthalten, wobei 2-3-mal ein Kontaktzonengerät im Parcours bewältigt werden muss.

 

Die Wettkämpfe sind unterteilt in drei Leistungsklassen (A1, A2 und A3) zu je drei Größenklassen (Small, Medium, Large). Da die Large-Klasse ab 43 cm Schulterhöhe beginnt, starten alle Bearded Collies in dieser Klasse.
Startberechtigt in der A1 ist jeder Hund im Alter von über 18 Monaten mit Begleithundeprüfung. Um in die nächsthöhere Klasse aufzusteigen, benötigt der Hund drei platzierte (Platz 1-3) oder 5 unplatzierte fehlerfreie Läufe im A-Lauf. Erst in der A3, der höchsten Leistungsklasse, können Qualifikationen für Meisterschaften erlaufen werden. Ab hier zählt auch erst der Jumping sowie die Kombiwertung (aus A-Lauf und Jumping), die zur Qualifikation vieler Meisterschaften verlangt wird. In der A1 und A2 kann man durch den Jumping keine Aufstiegsqualifikationen sammeln, sodass häufig der Jumping für beide Klassen zusammen als Spiel 1 + 2 angeboten wird.

 

Die Leistungsklassen unterscheiden sich im Schwierigkeitsgrad der zu laufenden Parcours, die Geräte bleiben die gleichen. So unterscheiden sich die Parcours in der Anzahl der Wechsel, die idealerweise gemacht werden. Bei einem Wechsel muss der Hund die Seite des Hundeführers wechseln, um den weiteren Parcoursverlauf schneller bewältigen zu können. So nimmt der Hundeführer immer einen kürzeren Weg als der Hund und kann diesem rechtzeitig den weiteren Parcoursverlauf bzw. das nächste Hindernis anzeigen. Dabei werden v.a. vier Wechsel unterschieden, die je nach Hund und Situation einzusetzen sind:

 

Klassischer Wechsel (rear cross): Hund läuft vor dem Hundeführer, Hundeführer kreuzt Laufweg des Hundes hinter dem Hund.

 

Belgischer Wechsel (front cross): Hundeführer kreuzt Laufweg des Hundes vor dem Hund und dreht sich dabei zum Hund hin, hat somit den Hund die ganze Zeit im Blick.

 

Blinder Wechsel (blind cross): Hundeführer kreuzt Laufweg des Hundes vor dem Hund, lässt den Hund in seinem Rücken wechseln und

 

Change: Hund kommt frontal auf Hundeführer zu und wird auf der anderen Seite wieder mitgenommen. Er wird häufig benutzt, um den Hund enger über eine Hürde springen zu lassen. Je nach genauer Position des Hundeführers zum Hindernis und Einsatz der Handzeichen wird manchmal zwischen Change, Ketschker und Jaakko Turn unterschieden.

 

Obwohl jeder Parcours anders verläuft, kann man doch viele grundlegende Muster erkennen und trainieren, sie gehören zu den Basics im Agility. Zum Beispiel:

 

Außen: Der Hund springt eine Hürde von hinten.
Weg: Der Hund dreht sich weg vom Hundeführer
Gerade
Welle (Weiterführung: Belgische Treppe)
Stern
Box

Text und Inhalt (c) by Laura Grosser